„Hallo und schöne Grüße aus der Nähe von Salzburg. Nein, ich bin kein Österreicher. Wir leben nur ca. 5 Minuten von dieser schönen Stadt in Österreich entfernt, aber auf der deutschen Seite. Da aber niemand die kleine Ortschaft, in der wir leben, kennt, erwähne ich eben Salzburg, um sich vorstellen zu können, wo der Gegenüber herkommt.“
Markus Gust, hat am 28.11.1965 das Licht der Welt erblickt. Und zwar im oberen Teil von Bayern, genauer gesagt in Oberfranken/Hof an der Saale, der nun sein Unwesen im unteren Teil von diesem Bundesland, genauer gesagt Oberbayern, treibt. „Einige werden mich unter dem Namen „Baron Markus von Gust“ oder von meinen „Dark Poems“ her kennen. Ich bin Schriftsteller der Schwarzen Szene und scheue mich nicht, Themen anzusprechen, bei denen andere Kollegen sich lieber in Schweigen hüllen. Dass dies natürlich nicht nur auf positive Kritik stößt, ist mir bewusst, aber was wäre die Szene ohne ihre Offenheit gegenüber Themen wie Tod, Krieg oder dem Übersinnlichen? Ich schrecke auch nicht davor zurück, Gefühle einer Mutter zu beschreiben, die gerade ihr Kind verloren hat oder gerade dabei ist, sich an der Gesellschaft auf ihre Art zu rächen.“
Markus ist in vielen Bereichen zu finden. „Im Moment unterstütze ich z.B. Darsteller vom MPS bei ihren Auftritten mit für sie persönlich geschriebenen Texten, die sie dann bei den verschiedenen Veranstaltungen vortragen. Da sind so Namen, wie „der Fährmann“, „Kaelin der Erlöser“, „Laetizia die Waldhexe“ oder „der Stille Tod“ und weitere. Solche Rufe aus der Szene erhöre ich gern, da Mythologie eine meiner Spezialitäten ist und ich dadurch ein wenig zurückgeben kann, wie mir solche Figuren als Inspirationsquelle dienen. Für mich als Kelte spielt sich natürlich sehr viel in der nordisch-germanischen Welt ab.“
Und dann gibt es da noch seine Bücher. „Ich wurde einmal gefragt, wie man das Genre bezeichnet, in dem man mich findet. Da gab ich nur zur Antwort: „Heitz hat seine Zwerge, Von Aster (ein guter Freund von mir) seine Trolle und Hennen schreibt über seine Feen.“ Da bleiben mir eigentlich nur die Verrückten und genau dort findet man mich auch. Egal, ob ich jetzt meine Marlene/Harley Quinn zum Leben erwecke oder mal eine Hommage an die Schönheit der Frau in Form einer Geschichte über eine blutgierige Pariser Aristokratin schreibe, immer sind meine Hauptdarsteller keine normalen Kreaturen. Oder – wenn ich an die „Stille“ aus meinem aktuellen Buch denke – gibt es auch im Leben so wie wir es kennen Momente, die uns aufrütteln. Denn was geht in einem taubstummen Mädchen vor, die sich mit ihrem Mann eingeschlossen in einer Hütte in den Bergen wiederfindet und feststellen muss, dass man sie nie mehr lebend bergen würde?“
Bei dem Autoren muss man sich eigentlich immer auf die nicht so schönen Seiten des Lebens gefasst machen. „Näheres findet man in meinem aktuellen Werk „Schatten der Angst“. Obwohl ich auch eine humorvolle Seite an mir habe, wie man in meinem letzten Zyklus „Die SÜNDE“ auf meiner FB-Seite „Enter The Dark Side“ feststellen konnte...“
Doch wo man den agilen Mann in Zukunft findet wird, ist schwer zu sagen, da er für alles aufgeschlossen ist. „Momentan habe ich die Anfrage eines Radiosenders auf dem Tisch, bei ihm eine Sendung zu machen, ein Theaterstück habe ich auch schon geschrieben und als Co-Autor für Kollegen durfte ich ebenfalls schon aushelfen. Was bei mir natürlich sehr im Vordergrund steht, ist die Unterstützung der Karriere meiner Frau, der Operndiva Antonia Gust, die man auch bereits aus den verschiedenen Radiosendern kennt, da sie mit „Dark Dreams“ auch schon ihre rockige Seite gezeigt hat.“
„Doch nun zurück, was meine Leser erwarten dürfen. Zuerst sei eins gesagt: ich schreibe nicht, um jemandem zu gefallen. Wenn meine Texte, die oft ziemlich unter die Haut gehen oder manchen Missstand in der Gesellschaft aufdecken (Tipp: mein Text „Bis zum Letzten Mann“), Gefallen finden, freut es mich. Ich habe zurzeit bis zu 18 000 Leser in der Woche auf meiner FB-Seite und glaube, das kann sich sehen lassen.“
Zum Schreiben ist Markus eigentlich durch die Lyrik gekommen. „Ich komme eigentlich aus der Lyrikecke und habe da ein paar Achtungserfolge erzielt. Liebesgedichte in Buchform, die dann so gut ankamen, dass man sie im Unterricht in bayerischen Schulen als Beispiel deutscher Dichtkunst durchnahm (laut Goethe-institut/Brentanostiftung bin ich einer der besten neuzeitlichen Dichter Deutschlands). Und in Österreich war ich sogar einer der Roseggerautoren. Aber das liegt lange zurück und ich habe mich der Dunklen Seite zugewandt. Geschichten über das Mystische und die unerklärlichen Vorfälle in unserer Welt haben mich schon immer magisch angezogen und das lebte ich zunächst durch mein Buch „BLUTMOND“ aus – ein erster Versuch, in der Gothicszene etwas literarisch Fuß zu fassen. Und dieser Einstieg gelang sehr gut, da mich inzwischen immer noch Leute darauf ansprechen. Durch diesen Startschuss in Form eines schwarzen Buches (das übrigens gerade von meiner Lektorin/ Ehefrau überarbeitet wird) bekam ich dann Kontakte, auf die ich sehr stolz bin. „Tanzwut“ lud mich nach Burghausen ein und „Celtica Pipes Rock“ besuchte ich in Wien.“
Seine Inspiration ist so vielfältig wie die Schwarze Szene. „Ich lese sehr viel über unsere Geschichte, Mythologien und Mordfälle. Meine Recherche über die einzelnen Themen, die ich gerade immer in Arbeit habe, ist immer sehr ausgiebig, da ich mich dann stets wie ein kleiner Forscher fühle. Ich rede sehr viel mit meinen Lesern, da ich den Kontakt mit ihnen sehr schätze und ich finde, jeder Schriftsteller lebt von seinen Lesern. Die Inkognität des Internets gibt vielen meiner Leser die Gelegenheit, sich offener zu äußern, als wenn man vor ihnen sitzen würde. Bei solchen Gesprächen bin ich immer wie ein Schwamm und wenn Probleme auftauchen, versuche ich auch zu helfen (wenn's möglich ist). Da viele Stücke von mir mit der Psyche der Menschen zu tun haben, ist das auch ein Weg. Dann liebe ich Kostüme und schöne Bilder von Events wie „Mera Luna“, WGT oder ähnlichen. Mich interessieren natürlich die Menschen, die sich dahinter befinden und ihre Geschichten (siehe MPS). Von Vorteil sind meine guten Kontakte zur Musikszene, denn Musik höre ich so oft, wie es geht. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass sich der Kreis schließt und Texte von mir bei Bands auf dem Tisch landen. Wenn ich so Songs wie „Spring“ von Mart Stahlmann, oder die CD „Mitgift“ von Subway to Sally höre, sprudel ich richtig über vor neuen Ideen zu Texten.“
Die Bücher handeln von lauter Sachen, die leicht abgedreht sind. „Viel Geschichte, viel Mythologie, viel Verrückte und sehr viel Psyche bei Menschen, die man als „normal“ einstufen würde. Mein aktuelles Buch ist dafür das beste Beispiel: „SCHATTEN DER ANGST“ – zehn Kurzgeschichten der mystischen Art. Da gibt es z.B. „Seelenfänger“. Bei dieser Geschichte spiele ich mit den tiefsten Ängsten der Menschen. Denn schon als Kind bekommt man immer wieder gesagt, man solle keine Türen öffnen, wenn man nicht weiß, was dahintersteckt. Doch niemand sagt Dir, WELCHE Türen und dass das auch noch gilt, wenn man älter ist...
Dies ist eine Geschichte, die man besser seinen Kindern nicht erzählt, sonst glauben sie einem nichts mehr (Haha)!!“
„Oder „Spieglein, Spieglein“... Jeder kennt die Geschichte vom „Spieglein, Spieglein an der Wand“ – nur dies ist die bitterböse Variante und jeder wird in Zukunft immer vorsichtiger sein, wenn er oder sie in den Spiegel blickt.“
Hier ein kleiner Auszug:
Spieglein, Spieglein an der Wand
Oftmals wirst du so sehr verkannt.
Der Wahrheit bleibst du immer treu.
Zeigst Freude, Liebe und Abscheu.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Manch einer hat sich abgewandt.
Sein eigenes Ich nicht mehr verstehen.
Die Schmach, sich selber hier zu sehen.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Das Böse hat dich schnell verbannt.
Siehst du die Tränen, die jetzt fließen
Satans Weg heißt Blut vergießen.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Der Dämon hat es längst erkannt.
Ein Blick genügt, nur kurz verharren.
Sein Antlitz wird zu Stein erstarren.
"Da ich meine Fans eh immer am Laufenden halte, ist es nicht schwer, auch den Lesern von BadBlack-Unicorn ein wenig von meinen kommenden Projekten zu erzählen. Ich bin ja ein Workaholic und schreibe im Moment an gut vier Büchern gleichzeitig. Eins davon trägt den Titel „Die Chroniken von Wien“ und handelt von der grausigen Geschichte und ihren Schauplätzen in dieser wunderschönen Stadt. Man könnte sagen, dass dies meine Unvollendete wird, da ich immer etwas Neues in Wien entdecke. Meine zweite Heimat Salzburg kommt natürlich auch nicht zu kurz und wird in zwei Büchern verewigt. Eins davon ist bereits fertig und liegt bei meiner Lektorin/ Ehefrau – mein erster Gothic-Krimi über diese Stadt namens „Daedalus“. Damit habe ich die Schwachstelle von Salzburg entdeckt und formte sie zu einem Krimi. Der zweite Band wird die Vampir-freunde erfreuen, denn der spielt in den Katakomben. Zu meiner Freude habe ich nämlich in der Geschichte der Stadt Lücken entdeckt, die man herrlich mit sehr viel Blut füllen kann. Dann werde ich meine Keltenbrüder nicht vergessen und in Zusammenarbeit mit meinen Darstellern beim MPS etwas in Buchform bringen. Näheres dazu, wenn ich mehr darüber weiß und ich ihnen ihre neuen Texte auf den Leib geschrieben habe. Die „Dark Poems“, die man ja bereits von meiner Seite kennt, wird es bis zum Ende des Jahres auch in Buchform geben und ich lasse meine Leser entscheiden, welche Texte ins Buch kommen. Was natürlich nicht fehlen darf und womit ich ein wenig aus der Rolle falle innerhalb der Schreibergilde, ist die Tatsache, dass es von jedem Buch von mir auch T-Shirts, Tassen und was mir noch alles einfällt, gibt.“
Die Frage „Was macht Dich sauer?“ ist für Markus leicht zu beantworten. „Ich stehe zu meinem Wort und liebe die Wahrheit, auch wenn sie vielen nicht passt. Deshalb macht mich das verlogene Getue mancher Menschen sehr sauer. Wenn jeder nicht nur immer an sich denken würde, wäre die Welt viel lebenswerter. Da ich ab und zu meine Meinung äußere, bleibt es nicht aus, dass ich einigen auf die Füße trete oder sie hören lasse, was sie lieber gern verschweigen würden.“
Glücklich macht Ihn seine Frau. „Denn seit ich sie traf, begann ich zu leben.“
Privat trifft man den Baron überall und nirgends. „Sei es bei Gothic-Events, in Museen oder in den Konzertsälen dieser Welt. Doch heimisch fühle ich mich am Zentralfriedhof in Wien, Melaten-Friedhof in Köln oder bei uns im Garten bei meinen Pflanzen. Doch wenn man mich mal trifft und etwas wissen möchte, habe ich immer Zeit auf einen schwarzen Kaffee und ein gutes Gespräch. Bevorzugt Salzburg und natürlich Wien.“
Auf dem WGT war Markus noch nie, obwohl er es gern mal machen würde. „Dafür hatte ich eine wundervolle Buchpremiere im „Vempire“ in Landshut 2016 und ich war mal Extremsportler. Wir arbeiten sehr viel mit Kindern (Kinderbücher, nur so erwähnt), ich hatte eine eigene Radiosendung in Hamburg („Ein Bayer in Hamburg“) und arbeite im normalen Leben im öffentlichen Dienst. Dort darf ich mich auch um die Toten und Vermissten kümmern – den Job, den keiner bei uns machen wollte. Ich schon. Ach, ein Buch kommt noch: „PHOBIA“, etwas ungewöhnlich, denn es ist ein Kinderbuch für Erwachsene. Es geht um die Phobien der Menschen mit ein paar Comics (Liegt schon bei der Lektorin)."