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Fotos: Heiner Seemann / Grautonstudio

 

 

 

Eingängiger Rock im Gewand der Figuren eines Jules Verne – das ist die einzigartige Mischung, für die La Frontera Victoriana steht. Die vier Zeitreisenden aus Kiel verbinden ihre Wurzeln im Classic Rock mit modernen Elementen und fesseln mit ihrer Steampunk-Show die Zuschauer.

Ronald von Nankofen: Wir sind die Besatzung des Luftschiffs La Frontera Victoriana, die von der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften mit einem Forschungsauftrag zur Entdeckung intelligenten Lebens auf der Erde beauftragt wurde. Leider kam es direkt zu Beginn unserer Reise zu einem bedauerlichen Zwischenfall, so dass unser Gefährt noch vor dem Start am Boden explodierte und wir uns nun gezwungen sehen, durch das Herumreisen und Aufspielen in unterschiedlichen Lokalitäten das Geld für den Neubau des Luftschiffs zu erwirtschaften. So kommt es dann, dass man uns hier und dort als reisende Musiker erleben darf. An meiner Seite der werte Herr Doktor von Gruvenstein, Kapitän Mittka auf der Nebelweide sowie unser Bordingenieur Friederich Eugenius, die sich sicherlich gerne selbst vorstellen möchten.

Isidior von Gruvenstein: Gerne. Während der Herr Pilot unser Luftschiff in jedes verfügbare Hindernis steuert, ist meine Aufgabe als Prospektor die Finanzierung der Expedition und der wissenschaftliche Anteil. Der Teil mit der Finanzierung ist aufgrund unglücklicher Umstände und unbeschreiblichen Ungeschicks ein wenig erschwert worden, aber ich schweife ab.

Mittka auf der Nebelweide: Womit Herr von Gruvensteins auch schon seine Kernkompetenz benannt hätte: Dr. des Abschweifens. Wie kürzt sich das ab? Dr. exc. (von excurso)? Aber der Herr Doktor hat recht, wissenschaftlich ist eine unerfüllbare Aufgabe genau das Richtige für ihn. Musikalisch spielt Herr von Gruvenstein den Bass. Herr von Nankofen bedient das Schlagwerk und ich stehe als Kapitän des Luftschiffes am Sprachrohr, da machte es Sinn, dass ich den Gesang übernehme. Friederich Eugenius - seines Zeichens Bordingenieur und Gitarrist -  hat sich heute leider selbst im Maschinenraum eingeschlossen und kann daher nicht unserer illustren Runde beiwohnen.

 

 

 

Bereits im Jahre 2002 wurde der Grundstein für die sympathische Truppe gesetzt. Doch wie steinig war der Weg bis heute?

Ronald von Nankofen: Nun, im wirklichen Leben hat unsere Reise tatsächlich bereits 2002 begonnen, damals allerdings noch unter dem verkürzten Namen lafrontera. Auch die Musikrichtung war noch deutlich anders und könnte eher als Melodic Thrash Metal bezeichnet werden. Jedenfalls gab es im Laufe der Jahre viele Aufs und Abs und es hat bis ins Jahr 2013 gebraucht, bevor wir nach einem langen kreativen Prozess optisch im Steampunk Universum und songseitig mit deutlich mehr elektronischen Einflüssen in unserem jetzigen Genre gelandet sind. Bis dahin existierten allerdings schon drei Langspieler und neben der Namensveränderung gab es auch Wechsel an den Saiteninstrumenten. Es war in jedem Fall eine spannende Zeit vor La Frontera Victoriana. Hilfe gab es auch, zum Beispiel in Form unseres früheren Managers, dem wir es zu verdanken haben, dass wir einen der ersten Auftritte in der neuen Konstellation direkt beim Sofia Rocks 2013 in Sofia, Bulgarien, im Vorprogramm von Rammstein spielen konnten.

Isidior von Gruvenstein: Wir halten es mit der Devise, dass der Weg das Ziel ist. Es gab unglaubliche Höhenflüge und viele Enttäuschungen, aber wir freuen uns auf jede neue Biegung im Weg, denn überall lauern Überraschungen und tolle Menschen.

Mittka auf der Nebelweide: Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass der richtige Weg steinig ist. Die gepflasterten Wege sind die Um- und Irrwege. Im Leben bekommt man eben nichts geschenkt! Schön ist, dass uns immer mehr Menschen beim Steine wegrollen helfen. Erfolg ist immer eine Gemeinschaftstat, dass vergessen wir nicht.

Im Sandkasten haben die Member noch nicht zusammengespielt, sondern sich erst später kennengelernt.

Ronald von Nankofen: Die Band funktioniert vermutlich deswegen so gut, weil wir uns eben nicht schon seit dem Kindergarten kennen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich 2003 zusammen mit zwei mittlerweile nicht mehr aktiven Gitarristen Marko zu einer Probe eingeladen habe. Er ging am geöffneten Proberaumfenster vorbei, kam zurück und rief "Einmal Currywurst mit Pommes, rot-weiß" in den Raum. Ich weiß gar nicht genau wieso, aber in dem Moment war eigentlich klar, dass wir den richtigen Sänger gefunden hatten. ""Hinreichend verrückt und mit Glück vielleicht sogar noch eine ordentliche Stimme", dachte ich mir.

 

 

 

 

Mittka auf der Nebelweide: Ihr habt ja damals auch geguckt, als ob ihr auf Kundschaft wartet, da kam der Satz ganz automatisch! Ich hatte vorher jahrelang Schlagzeug in einer RocknRoll Combo gespielt und gesungen, wollte mich aber nur noch auf den Gesang konzentrieren. Gelockt vom Aushang "Rockband sucht Sänger" fand ich den Weg zu Lafrontera (der Vorgängerband) und stellte fest, dass es sich, zu diesem Zeitpunkt noch um eine Metalband handelte. Die konnten spielen damals, da war ich gleich beeindruckt und menschlich waren sie auch noch nett, oder konnten sich zumindest gut verstellen. Das besondere an unserer Band ist die ständige Weiterentwicklung. Wir sind nie stehen geblieben, dass macht es so interessant. Wir kennen uns also nicht aus dem Sandkasten, ich hatte eine glückliche Kindheit! (lacht hämisch)

Isidior von Gruvenstein: Es hat ein wenig gedauert, bis wir uns so zusammengefunden hatten, aber inzwischen spielen wir auch gerne mal zusammen im Sandkasten. Lustigerweise kenne ich unser jüngstes Bandmitglied am längsten, der Herr Eugenius und ich waren Schulkameraden. Die anderen beiden lernte ich kennen, als lafrontera ihren allerersten Auftritt bestritten - im Vorprogramm für meine damalige Band. So hätte es auch eigentlich bleiben sollen, aber nun ja, wir sprachen ja schon darüber... Höhenflüge und Enttäuschungen (lacht).

 

 

 

 

Wie schon oben erwähnt, war am Anfang noch nicht so ganz klar, dass die Truppe irgendwann mal in die Steampunk-Richtung gehen würde.

 

Ronald von Nankofen: Ich versuche eigentlich immer, La Frontera Victoriana gedanklich von lafrontera zu trennen. Immerhin waren es damals eine andere Musikrichtung und Besetzung und auch optisch gibt es nicht viele Gemeinsamkeiten. Einige Songs des aktuellen Albums über den Äther sind zwar auch schon im lafrontera-Kontext entstanden (zum Beispiel "Nie Allein", das damals noch "Freiheitstod" hieß), aber der eigentliche Startschuss fand tatsächlich erst 2013 statt. Somit würde ich das Jahr auch als Beginn des Projekts angeben. Der Vorteil für uns war natürlich, dass wir schon lange miteinander gearbeitet hatten und daher wussten, in welche Richtung es im groben gehen würde. Bei der Arbeit im Studio hat sich dann aber doch schnell herauskristallisiert, dass es am Ende doch deutlich anders klingen würde, als wir es eingangs gedacht hätten.

Isidior von Gruvenstein: Ich glaube, der Startschuss für La Frontera Victoriana fiel, als wir uns vom 5er auf eine 4er-Besetzung zusammenschrumpften. Das war Anfang 2013. Es gab uns mehr Platz im Sound und damit auch mehr stilistische Freiheit, was ja ein wesentliches Merkmal von LFV ist. Um die fehlende Gitarre zu ersetzen, fingen wir an, mit Samplern zu arbeiten. Diese Erweiterung brachte uns einen echten Fortschritt und half uns, klangliche Grenzen zu sprengen.

Mittka auf der Nebelweide: Eigentlich wissen wir nie, wie wir diese Frage beantworten sollen. Als Luftschiffbesatzung?  Als Band La Frontera Victoriana? Als lafrontera? Auch die Frage, seit wann es uns gibt, stellt uns Zeitreisende immer vor eine besondere Herausforderung. Die passende reale Antwort hat meine Besatzung schon genannt. Wir könnten aber auch antworten: Es begann alles nach dem vierten Wermuthkrieg in der Spelunke "Grüne Fee". Auf jeden Fall werden, wenn wir alle mal alt und senil im Altersheim sitzen, unsere Pfleger ihren Spaß an uns Bekloppten haben... "Ich war Luftschiffkommandant" - "Jaja, is' richtig, Du seniler Sack!"

 

 

 

 

Live-Auftritte sind für die La Frontera`s immer wieder etwas Besonderes.

Ronald von Nankofen: Live zu spielen ist natürlich immer das Highlight für einen Musiker. Gerade, wenn neue Songs zum ersten Mal live präsentiert werden gibt es immer dieses leichte Kribbeln, das danach fragt, wie das Lied wohl ankommen wird. Gefällt es den Leuten? Kommt direkt Stimmung auf, obwohl es noch niemand kennt? Oder ist es doch noch einmal nötig, an einigen Schräubchen zu drehen? Bei den bekannten Stücken überwiegt dann immer die Freude daran, wenn sich die das Publikum bewegt oder den Refrain mitsingt, das sind immer Highlight eines jeden Konzerts.

 

Isidior von Gruvenstein: Ich denke, wir verstehen uns primär als Live-Band. Unsere Musik ist für ein Publikum gemacht. Ich spiele auch unheimlich gerne im Studio oder sitze an Arrangements wie Orchestersätzen oder Sounds und sehe die Songs wachsen und sich entwickeln. Aber auch, wenn so ein Song fertig ist und ich das Resultat in der Hand habe, renne ich damit los und spiele ihn Leuten vor. Ich möchte einfach die Reaktion der Hörer sehen. Je mehr, desto besser. Sprich: Konzert. Und wenn dann die Stimmung so richtig eskaliert und bei Brücke über den Main die Hütte brennt, ist das Glücksgefühl einfach unbeschreiblich.

 

Mittka auf der Nebelweide: Live spielen, ist das schönste am Musikerjob. Also die 90 Minuten auf der Bühne, die 10Std. Arbeit vor und nach dem Auftritt nicht so sehr. Aber dank Adrenalin und Vorfreude ist alles machbar! Ich freue mich, wenn das Publikum eine schöne Zeit hat, die Musik gut findet und sich über uns Verrückte freut. Das ist der beste Lohn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mancher Musiker ist nach Jahren immer noch aufgeregt, wenn er kurz vor der Show steht, während andere das locker wegstecken. 

Ronald von Nankofen: Aufregung ist ja nichts Negatives. Im Gegenteil, ich glaube, wenn ich vor einem Auftritt nicht mehr positiv aufgeregt bin, werde ich mit der Musik aufhören - auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das jemals geschehen wird. Mit Musik werden Emotionen übertragen. Wenn ich selbst dabei nichts fühle, kann ich auch nichts überspringen lassen.

Isidior von Gruvenstein: Ich habe tatsächlich irgendwann mir die Aufregung vor der Show abgewöhnt. Damals habe ich auch fünf bis sechs Shows pro Woche gespielt. Das Ganze hatte aber einen unglücklichen Nebeneffekt: ich werde seitdem am Ende der Show furchtbar aufgeregt. Hat es den Leuten gefallen? Hat jemand meinen Verspieler im dritten Song gehört? Werde ich doch noch ausgebuht? Schmeißt mich die Band deswegen raus? Wenn ich die Bühne verlasse, bin ich jedesmal für einige Minuten ein nervöses Wrack.

Mittka auf der Nebelweide: Ich finde Lampenfieber gehört dazu und bin immer aufgeregt bevor ich auf die Bühne gehe. Schließlich sind die Leute für uns gekommen und da möchte man sein Bestes geben und eine gute Show abliefern.  Auf der Bühne ist dann das Lampenfieber weg. Das war bis jetzt immer so!

 

 

 

Ob die Musiker nach einer Show sich erst mal zurückziehen, oder sich gleich unter das Volk mischen, ist immer von einigen Faktoren abhängig.

Ronald von Nankofen: Das hängt tatsächlich von der jeweiligen Veranstaltung ab - soweit möglich, versuchen wir immer möglichst schnell vor der Bühne zu sein, schließlich stehen da draußen Menschen, die Zeit und Geld investiert haben, um uns sehen zu können. Da ist es für uns selbstverständlich, für Gespräche und Fotos zur Verfügung zu stehen.

Isidior von Gruvenstein: Klar, wenn immer möglich, so schnell wie möglich unter die Leute. Der Kontakt mit den Zuschauern und Fans macht uns viel Spaß, und wir sind für Lob wie Kritik immer sehr empfänglich.

 

Mittka auf der Nebelweide: Nach der Show fünf Minuten frisch machen und raus zu den Leuten. Wir wollen möglichst nah bei unseren Fans sein. 

 

 

 

 

Kritik muss ja nichts Schlechtes sein, sondern kann einer Band schon helfen, sich weiter zu entwickeln. 

Isidior von Gruvenstein: Kritik hat uns schon viel geholfen, unsere Shows zu verbessern und vielleicht Dinge zu überdenken. Man wird ja mit der Zeit automatisch ein bisschen betriebsblind. Und da hilft ein offenes Wort natürlich immer. Tut manchmal auch erstmal weh, aber beim zweiten Nachdenken gibt es oft genug Gründe.

Ronald von Nankofen: Über positive Kritik freut sich doch jeder - und entsprechend ist sie auch immer gerne gesehen. Die negative Kritik ist aber im Grunde viel wichtiger. Das ist so, als wenn der Chefkoch nach dem Essen zum Tisch kommt und fragt, wie es war. Er will im Grunde nicht hören, dass alles super war, er möchte erfahren, was er verbessern kann. So geht es mir persönlich auch. Wir hören uns jede Art von Kritik an und durchleuchten sie selbstkritisch. Verbesserungspotential gibt es immer und wir lieben es, unsere Musik und Shows zu optimieren.

Mittka auf der Nebelweide: Positive Kritik ist gut fürs Ego, negative Kritik gut für die Show, wenn sie konstruktiv ist. Wir können nicht jeden Geschmack treffen, aber Kritik wie: "Da war zu wenig Nebel auf der Bühne" oder "Die Gitarre war zu leise", nehmen wir an, um unsere Show zu verbessern.

 

 

 

Neben einem Label, hat die Truppe mit Sibylle Nix auch eine sehr gute Promoterin am Start.

Ronald von Nankofen: Zunächst einmal vielen Dank an Sibylle und Trisol/darkTunes für ihre tolle Unterstützung und Arbeit! Es ist einfach toll zu sehen, wie Hand in Hand gearbeitet wird uns es immer einen kleinen Schritt weiter nach vorne geht. Trotzdem bleibt noch mehr als genügend Luft für eigene Arbeiten. Das fängt natürlich beim Songwriting und der Produktion an, geht über Kulissenbau und Bühneninszenierungen weiter und umfasst auch andere Dinge, die viel Zeit kosten, aber vielleicht derzeit eher noch im Hintergrund laufen. An erster Stelle sind hier die sozialen Medien zu nennen, denn wir legen großen Wert darauf, dicht an unseren Fans zu sein. Aber auch das Schreiben unserer Hintergrundgeschichte, vor allem der Tagebücher der einzelnen Besatzungsmitglieder, nimmt viel Zeit in Anspruch. Im letzten dreiviertel Jahr haben wir auch viel an unserem Equipment geschraubt, um leicht reproduzierbare Klangerlebnisse für die Bühne zu schaffen.

 

Isidior von Gruvenstein: Dass wir mit Funkelglanz und Trisol die Zusammenarbeit starten konnten, war ein echter Glücksgriff. Wir waren tatsächlich zuletzt ein bisschen verzweifelt, weil die schiere Masse der Aufgaben uns einfach zu überrollen drohte. Da haben diese Partner uns ein bisschen gerettet, und wir können uns wieder ein bisschen mehr auf das konzentrieren, was wir eigentlich können und wollen: die Musik.

Mittka auf der Nebelweide: Es ist wunderbar tolle Partner zu haben und Menschen, die an einen glauben. Wir arbeiten aber auch überall mit, wo es notwendig ist. Dank die vielen helfenden Hände können wir uns aber nun mehr auf Show und Musik konzentrieren, als es vorher möglich war. 

 

 

 

 

 

Ronald von Nankofen: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, noch einmal an alle Musikliebhaber zu appellieren: geht zu Konzerten, trefft euch mit den Bands. Das ist der Grund, warum die meisten von uns Musik machen und die Interaktion ist einfach so unglaublich viel wert. Unterstützt "eure" Künstler, sei es durch einen CD-Kauf, oder z.B. durch vorhandene Patreon-Kampagne - die Bands werden es euch danken!

Isidior von Gruvenstein: Ja, und ihr sichert euch selbst den Nachschub an guter Musik. Vielen Dank für das nette Interview, bis zur nächsten Show, und weiterhin viel Erfolg mit BadBlackUnicorn!

Mittka auf der Nebelweide: Wenn ich zitieren darf: "Wir fahren überall hin, wo es laut ist, nur zu Hause vor dem PC hocken ist doch Mist!"  Also packt Eure besten Freunde ein und ab zu den Festivals, Konzerten, Veranstaltungen (am besten dahin wo wir sind)!

 

 

 

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