Die Stuttgarter Jungs von Set To Revolt stehen für feinste, handgemachte Rockmusik, und besteht aus Benni (Bass), Cyril (Drums), Daniel: (Sänger und Frontmann), Rafael (Gitarre und Backing Vocals), und Robin (Gitarre).
Set to Revolt ist 2014 aus einer anderen Band (Sunpath) entstanden. „Wir haben damals Progrock gemacht und wollten eine andere musikalische Richtung einschlagen. Daniel am Gesang war damals der einzige Wechsel. Den Bandnamen haben wir gemeinsam bei einem guten Tropfen im Proberaum gefunden. Der Name sollte thematisch gut zur Musik passen und etwas aussagen, das sich auch in unseren Texten wiederspiegelt.“
Im Gegensatz zu früher hat sich die Band im Songwriting weiterentwickelt und kommen (meistens) schneller zum Punkt. „Aber die große musikalische Veränderung fand schon von Sunpath zu Set to Revolt statt. Auch der Wechsel an der Gitarre hat uns sehr geprägt. Unser damaliger Gitarrist Felix hatte uns wohl satt und ist bis nach Island geflohen Spaß beiseite – er ist ausgewandert und so kam Robin zu uns, der einen ganz anderen Einfluss auf die Musik hat.“
Die Musik der Band ist sehr abwechslungsreich. „Ich denke wir haben viele Überraschungen auf unserem Album parat. Das kommt von unseren unterschiedlichen musikalischen Einflüssen. Da ist von B.B. King bis Slayer praktisch alle dabei. Ich denke aber auch, dass die klare Message in den Songs etwas ist, das man heute nicht mehr so oft hört. Wir erleben ja gerade eine Invasion auf mikroskopischer Ebene, sind also ganz aktuell im Thema.“
An Ihrem aktuellen Album haben die Stuttgarter lange gearbeitet. „Das war ein langer Prozess - ungefähr 3 Jahre. Wobei wir „Ready to Go“ schon 2016 bei der Release Party unseres Debut-Albums gespielt haben. Das hängt damit zusammen, dass wir leider zu wenig Zeit für die Musik haben. Beruf und Familie fordern uns gerade sehr. Deswegen haben wir die Platte auch komplett im Homerecording eingespielt – also jeder bei sich zu Hause. Den Prozess kann man übrigens in einem „Making of“ auf Youtube sehen. Dazu kam der Wechsel an der Gitarristenposition und leider mussten wir auch in einen anderen Proberaum ziehen (in Stuttgart ist das Thema „Proberäume“ gerade sehr speziell…).“
Leave me Alone berührt Daniel am meisten. „Der Song spiegelt wieder, wie ich mich vor längerer Zeit gefühlt habe.“
Set To Revolt arbeiten so lange an den Songs, bis sie passen, da wird nichts aussortiert. „Unexpected Journey hatten wir sogar noch mit Felix geschrieben. Der Song hieß damals „The Universe Way“. Aber so richtig hat alles nicht zusammengepasst und wir haben Songtitel, Refrain und einige Kleinigkeiten komplett neu gemacht. An dem Song haben wir 2 Jahre „rumgegurkt“. Aber auf dem nächsten Album wird es aber eine akustische „Ballade“ geben, die nicht auf das aktuelle Album gepasst hat.“
Im Nachhinein betrachtet, macht man sich ja schon mal Gedanken, ob man dieses oder jenes nicht hätte anders machen sollen. „Naja, beim Hören fallen einem immer wieder Kleinigkeiten auf, aber im Großen und Ganzen passt das schon alles. Daniel ist der Spezialist dafür, nie zufrieden zu sein und alles noch einmal machen zu wollen.“
Die Band ist ziemlich detailverliebt. „Wir können ewig an Übergängen in unseren Songs arbeiten. Bei „Pray for your Life“ hatte der Übergäng von Bridge zu Refrain nie richtig gepasst, weswegen kurzerhand ein neuer Refrain hermusste. An dem Song saßen wir auch sehr lange. Das Witzige ist, dass es bei anderen Songs sofort gepasst hat, z.B. bei „Ready to Go“ oder „The King´s Head“. Die haben wir praktisch an einem Abend geschrieben.“
Ob es jetzt, in der Corona-Krise schwerer oder leichter ist, ein Album zu vermarkten, kann die Band nicht einschätzen. „Wirklich ätzend finden wir, dass wir unsere Release Party am 2.Mai absagen mussten. Wir hatten ein megastarkes Line-up mit befreundeten Bands geplant. Wir hoffen, dass wir das am 31.10. nachholen dürfen. Und auf einer persönlichen Ebene fehlt uns allen die Probe, zusammen spielen, ein Bierchen trinken und vielleicht auf ne gute CD-Kritik anstoßen. Aber die Zeiten erfordern das gerade, also bleiben wir erstmal zu Hause.“
„Wichtig ist uns immer, dass wir Spaß an der gemeinsamen Probe haben. Wenn das 2030 immer noch so ist, freuen wir uns! Und je mehr Leute unsere Musik hören, umso besser! Wir haben die ja nicht nur für uns geschrieben. Und ein paar Festivals würden wir auch gerne spielen. Leider werden diesen Sommer wohl viele Festivals abgesagt werden.“
Bleibt alle gesund, trinkt ein Bierchen und hört guten, alten Rock n Roll! Hoffentlich bald bis zum nächsten Gig!
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