Artist: Xandria / Vlad In Tears / Metaprism
Datum: 28.1.2017
Location: Matrix
Ort: Bochum
Geschrieben und erlebt von Bibi
Fotos: V-nerV
Ausgabe März 2017
Nach dem überaus erfolgreichen Release von der letzten Veröffentlichung (2014) und der bis dato umfangreichsten Tour mit weltweit über 150 Shows, haben sich Xandria so unglaublich viele Eindrücke und Emotionen mit nach Hause gebracht, die alle in eine neue Scheibe gepackt werden wollten. „Wir haben unzählige Erinnerungen von Tour mitgebracht, manchmal waren es nur Kleinigkeiten, aber alle hielten wir in unseren Köpfen fest. Das gab uns schließlich deutlich zu spüren, wer wir wirklich sind und wo unsere Musik hinführen soll. All das brachte uns in das wohl facettenreichste Album mit unseren tiefsten und emotionalsten Momenten!"
Diese neue Scheibe wurde am 28.1.2017 mit einer Release-Party in der MATRIX Bochum gefeiert. Dazu hatte man sich noch 2 weitere Bands dazu geholt, die den Saal erst einmal kräftig einheizen sollten. Den Anfang machten Metaprism aus Großbritannien, und diese hauten kräftig auf den Putz. Mit feinsten Klängen und einer sanften, aber doch rotzig frechen Stimmlage, wusste die Truppe das Publikum sofort in Atem zu halten. Und trotz der für vielen so frühen Stunde war es doch schon ganz schön voll. Metaprism zeigten sich gut gelaunt von Ihrer besten Seite und das anwesende Fußvolk war ganz bei der Band. Ein klasse Opener für einen verheißungsvollen Abend.
Nach der obligatorischen Umbaupause durften dann Vlad In Tears beweisen, dass sie es genauso drauf hatten wie Ihre Vorgänger. Und das taten sie ausgiebig. Ich muss gestehen, die Männer gefielen mir noch einen Tick besser als Ihre Vorgänger und setzten sie die Stimmung in der Matrix noch einmal auf ein höheres Level, und wurden auf sofort mit akutem Jubel und Geschrei begrüßt. Die Vlad`s heizten dem Publikum noch einmal richtig ein, bevor dann Xandria endlich die Bühne erobern durften.
Doch vor der Show beginnen konnte, stand den Fans noch eine Bewährungsprobe in Form einer schier endlos scheinenden Umbauphase bevor. Doch das konnte die gute Laune nicht schmälern, und so wartet ein unglaublich gut gelauntes Publikum geduldig auf Dianne van Giersbergen und Ihr Gefolge. Als endlich das Licht ausging, ging ein Raunen durch die Menge, und gebannt starrte man Richtung Bühne.
Lauter Trommelwirbel kündigte die Truppe an, und bevor man noch jemanden an den Instrumenten erkennen konnte, brach lauter Jubel in der Matrix aus. Unbändig viele Hände schnellten nach oben, und dann erschienen nacheinander die Helden des Abends auf der Bühne. „Willkommen zu unseren Release, Ihr seid die ersten, die unsere Songs hören dürfen“ wurde mit einstimmigen Hey, Hey Hey, bejubelt.
„Where The Heart Is Home“ eröffnete in der Zwischenzeit die Show, ein gut gewählter Opener, in dem allerdings die Instrumente die wunderbare Stimme von Diane ein wenig untergehen ließen. Doch nach wenigen Songs wurde der Sound deutlich besser, und Xandria nahmen Fahrt auf. Neben den neuen Stücken gab es natürlich auch so einige Highlights der schon lange währenden Bandgeschichte. So sorgten schon die ersten Töne von „Ravenheart“ für schon fast ausgelassene Begeisterungsstürme und aus jeder Ecke der Matrix hörte man die Menschen mitträllern.
Die leichten technischen Probleme an Anfang der Show brachten jedenfalls keinen Abbruch, denn mit jedem weiteren Song von Xandria schnellte das Stimmungsbarometer immer noch ein Stück weiter in die Höhe. Nicht ganz unbeteiligt daran waren ganz sicher die bestechenden Solos an den Gitarren und dies alles zusammen bescherte den Fans so einige aufreizende Gänsehaut-Momentaufnahmen.
Im Laufe des Abends fand auch Marco Heubaum noch ein paar Worte für die Fans, eine sehr emotionale Ansprache, die allerdings auch einigen das Schmunzeln ins Gesicht trieb. Denn die ersten Wörter formulierte er in sauberem englisch, bis ihm bewusst wurde, dass er ja Deutschland ist, und so wechselte er schnell in die deutsche Sprache.
„We Are Murders (We All)“, der übrigens erste veröffentlichte Song vom neuen Album, kam unglaublich gut beim Publikum an. Zum einen wunderbar melodisch, aber doch mit fein ausgeklügelten schweren und harten Riffs mutierte dieser „Neue“ Song zu einem besonderen musikalischen Highlight. Haare flogen durch die Lüfte, es wurde mit gesungen, man hatte einfach nur unglaublich viel Spaß.
Mittlerweile wurde auch schon der letzte Song des Abends angekündigt. Doch so leicht machte es man der Truppe nicht, denn lautstark wurde nach Zugabe gerufen, und diesem Druck beugten sich Xandria sehr gerne. Doch irgendwann ist auch einmal der schönste Abend zu Ende, und zufrieden machte man sich auf dem Weg nach Hause, im innersten immer noch gedanklich bei einem verdammt guten Konzert mit drei klasse Bands, von denen allerdings keine Xandria das Wasser reichen konnte.