"Abwechslungreich und verdammt gut"
Artist: Future Lied to Us
Genre: Electro, Synthpop
Label: Infacted Recordings
VÖ: 16.03.2018
Geschrieben von Scully
Ausgabe: Juli 2018
Man nehme drei Mitglieder dreier großartiger deutscher Electro-Synthiepop-Bands, erteilt ihnen die Aufgabe, ihre Lieblingssounds mitzubringen und sich gemeinsam damit auszutoben und herauskommt: Future Lied to Us mit ihrem ersten Album „Presence“.
Doch der Reihe nach: Es begab sich also zu einer Zeit als sich Vasi Vallis (Frozen Plasma, NamNamBulu, Reaper), Tom Leszenski ([:SITD:]) und Krischan Wesenberg (Rotersand) im Studio einfanden, um ein neues Projekt aus der Wiege zu heben. Zunächst veröffentlichte man zwei digitale Singles, bevor im Frühjahr dieses Jahrs das Album das Licht der Welt erblickte.
Im Prinzip kann man dieses Werk mit einer schönen Clubnacht vergleichen, in der man es kaum zur Theke schafft, um ein wenig zu verschnaufen. „Born in Silence“ ist ein sanfter, ruhiger Einstieg, einen zunächst ein wenig einlullt, den Alltag in den Hintergrund rücken lässt und einen auf die Nacht einstimmt. Mit der Zeit geht er ganz langsam in den typischen Tanzbeat über; man fängt an ein wenig mitzuwippen.
„Intentions and Marks“ klingt im Anschluss daran wie ein typischer 80er-Synthpopsong – kennt man, kann man. Mit dem düster klingenden „Drops of Silver“ wird noch das Spektrum Industrial angeschnitten und damit auf fast den kompletten Rest des Albums eingestimmt. „Fed by Anger“ klingt recht minimalistisch, ein wenig aggressiv und geht direkt durch – in die Beine. Jeder der darauffolgenden Songs klingt anders, so dass ein hohes Maß an Abwechslung vorhanden ist und keine Langeweile aufkommen lässt.
Besonders hervorheben möchte ich besagtes „Fed by Anger“ sowie „Surrender and Pain“. Zwischendurch wird es mit „Lost“ noch mal ziemlich ruhig, fast schon balladig, um für „Blue Light“ (ein Song mit hohem Wiedererkennungswert) und „Embrace a World“ die letzten Reserven zu mobilisieren. Das kuschelige „Faces“ entlässt einen schlussendlich mit ruhigen Klängen in den aufkommenden Morgen.
Ihre Tour als Vorgruppe von Faderhead und L’Âme Immortelle fand leider schon letzten Spätwinter statt und ist nun leider vorbei. Dafür hat man aber noch die Chance, sie beim diesjährigen Amphi Festival zu erleben oder nächstes Jahr auf dem E-Tropolis.
Tracklist
1. Born in Silence
2. Intentions and Marks
3. Drops of Silver
4. Fed by Anger
5. Falling
6. Surrender and Pain
7. Suffocate
8. Lost
9. Blue Light
10. Embrace a World
11. Faces
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