Band: NRT
Ort: Zeche Bochum
Ausgabe: Februar 2016
geschrieben und erlebt von: BibiBlackWidow
Fotos: V.-nerV
Reichlich aufgekratzt fuhren wir an diesen Abend die Autobahn entlang und stimmten uns schon einmal musikalisch auf NRT ein. Da wir das Trio schon Ende 2015 live hören und sehen durften, hatten wir eine leise Ahnung, was heute auf uns zukommen würde, und befanden uns in leichter freudiger Erregung.
Die Zeche Bochum kannte ich bis Dato noch gar nicht, und wurde durchaus positiv überrascht: gemütlich, mit einer angenehmen Atmosphäre und einer fein drapierten Bildergalerie. Schöne Location! Doch bevor NRT an die Geräte durften, gab es natürlich noch einen Support, der sich Tiktaalik nannte und aus einer singenden Frontfrau und einem Klimperkisten-Menschen zusammensetzte. Dieses Duo ist noch ganz frisch auf dem Markt.
Ganz frisch auf dem Markt, jung, süß und mit einer fantastischen Stimme gesegnet, ist Frontfrau Dagmar Fischer auf der Bühne so präsent, das man den Mann an Ihrer Seite kaum wahrnimmt. Tiktaalik aus Herne bezauberten durch Elektronika/Trip-Hop, der künstlerisch sehr gut performt wurde. Sitzend, stehend, kniend, tanzend – es wurde zu keinen Zeitpunkt langweilig. Ein Projekt, welches man im Auge behalten sollte, denn die „Kleine“ hat`s voll drauf: stimmlich, musikalisch, sowie auch showtechnisch ganz große Klasse! Doch auch der männliche Teil des Duos kann sich stimmlich mehr als hören lassen, auch wenn er nicht mit der hübschen Dagmar konkurrieren kann.
Nachdem sich Tiktaalik von der Bühne verabschiedet hatten, war der Augenblick gekommen, auf den sich die mehr als gut gefüllte Zeche schon seit Stunden gefreut hatte: NRT standen auf dem Plan! „Habt Ihr Bock? - WIR AUCH! – na dann los!“ Drumsticks, Bass und Gitarre wurde zu einer Einheit und als dann die unverkennbare, wunderbare Stimme von Dorette einsetzte wusste auch der letzte: NRT stehen auf der Bühne! Ein Blick in die Gesichter der NRT`s zeigte, dass die drei mindestens genauso viel Spaß hatten, wie wir vor der Bühne. Und so war es kein Wunder, das schon beim ersten Song alles jubelte, tanzte, mitsang und klatschte. Das nenne ich mal einen mehr als gelungenen Konzertauftakt!
Wie von Geisterhand fiel mein Blick immer wieder auf Pet, die die ganze Zeit nur am Strahlen war, und das war so ansteckend, das irgendwie der ganze Raum nur noch gute Laune ausstrahlte. Was für ein verflucht geiles Feeling! Bei jeder Eingangsmelodie wurde das Trio mit begeisterten Katschen von Seitens des Publikums begleitet, gepaart von fetten Riffs und coolen Drums. „Dankeschön, das Ihr da seid, Ihr seid so geil!“
Treffender als „die Zeche hat an diesen Abend gekocht“ kann man nicht beschreiben. Mit „Habt Ihr Bock zu tanzen? Denn jetzt ist der Richtige Moment dazu“ wurde einer der für mich bedeutendsten Songs von NRT angekündigt: TIME! Denn Time war damals der Song, der mich eingefangen hatte, der erste Song, den ich von NRT hörte und ich sofort hin und weg war. Scheinbar ging es aber nicht nur mir so, denn war die Hütte vorher schon kurz vor dem überkochen, schien man mit Time sämtliche Grenzen zu sprengen.
Wenn Eigentlich ist es unbeschreiblich was in diesen Moment in der Location vor sich geht. Tanzende und springende Menschenknäule, Hände die sich nach oben drängeln, und so viele strahlende, glückliche Gesichter. NRT macht glücklich und frei!
Dorette, Pet und Fred garantieren ja immer für eine fette Party, doch heute ist es anders, der heute toppt alles! Die ausgelassene Stimmung zieht sich wie der sprichwörtliche rote Faden durch den Raum und wer bis dahin noch nicht infiziert ist, der kann nicht mehr anders und muss mitmachen und mitfeiern. Ein weiteres Highlight des Abends ist, als Pet von der Bühne ins Publikum springt und dort weiterspielt, immer wieder von ihren charmanten Lächeln begleitet, und wenn Dorette immer wieder zur Trompete greift – dann , ja dann schmilzt alles dahin!
Ein mehr als gelungener Abend, an dem man die neuen Songs des Albums „Ambition“ vorstellte, und dennoch die „alten“ NRT-Hits spielte, und die drei überzeugten auf der ganzen Linie. Leider ist ja immer irgendwann einmal Ende, und so mussten die drei auch irgendwann von der Bühne abtreten, und man las aus den Gesichtern der Fans und Besucher: Ich will mehr davon – viel mehr!
Danke NRT für einen so berauschenden Abend!