Eine Außergewöhnliche Scheibe
Band: Felidae
Genre: Vintagerock
VÖ: 25.11.2016
Label: Anaphora Records
Geschrieben von Bibi
Ausgabe Januar 2017
Manche Scheiben, die einem so in die Redaktion flattern, sind solche Leckerbissen, die man nach einmaligen Hören nicht wieder weg legen mag, manche allerdings haben auch einen bitteren Beigeschmack, und manche schmecken einfach nach nichts. „Baby Someday" von Felidae gehört definitiv zur ersten Kategorien und ich würde diese CD durchaus als außergewöhnlich bezeichnen.
Im Jahre 2011 wurde das Baby aus der Taufe gehoben, und bekam den Namen Felidae Trick. Vor zwei Jahren erschien dann auch das Debüt – Album unter diesen Namen. Danach hörte man lange nichts mehr von der Truppe. Doch nun – Ende 2016 – meldet sich der Wahl-Berliner Omer Lichtenstein mit einem Paukenschlag zurück, und entfernt das Trick aus dem Bannamen. Und das Besetzungs- Line Up ist mehr als Multikulti. In dem handelsüblichen Beipackzettel ist von Israel, Italien, USA und der Türkei die Rede.
Inhaltlich orientiert sich Songwriter Omer an dem aktuellen Weltgeschehen, und soundtechnisch findet man Vintagerock, der zusätzlich mit orientalischen Elementen durchzogen ist. Die Songs sind teilweise unglaublich Gitarrenlastig, doch es passt einfach, es passt wunderbar. Wirken diese starken und Gitarren-Einsätze bei mancher Band eher langweilig oder schon aufdringlich, verhält sich das bei Felidae komplett anders, denn es macht einfach nur unglaublichen Spaß genau diesen Klängen zu lauschen.
Nicht unbeachtet sollte man auch die unglaublich starke Stimme von Omar lassen, denn der Mann kann nicht nur wunderschön singen, sondern setzt Emotionen an den richtigen Stellen so ein, dass es einem teilweiße heiß und kalt wird. Und es ist völlig egal, ob es die rockigeren Stücke, oder die gefühlvollen, leichteren sind. Omar verfügt bei jedem Song über das richtige Timbre und vor allem er besitzt tatsächlich das Gefühl, jeden Song auf seine Art einzigartig zu machen.
Ich kann nicht mal festmachen, welches Stück auf der Scheibe mir am besten gefällt, denn kaum denke ist, ja, das ist es, haut mich schon das nächste vom Hocker. Und aus diesem Grund werden wir keine Songs auseinander nehmen, sondern einfach das Gesamtpaket wirken lassen! Ein Song fügt sich nahtlos in den nächsten, und der Gesamteindruck ist einfach nur der Hammer.
Mit in Mark gehenden Hooks und einem grundsoliden, sehr abgefahrenen Sound hat sich Omer und seine Truppe in mein Herz gespielt. Vintagerock einmal anders, mit modernen Zusätzen. Zum einen fühlt man sich in seiner Zeit ganz weit zurückversetzt, zum anderen fließen immer wieder eben diese unglaublich modernen Elemente ein, die einen einfach nur wegbeamen! Einfach nur Klasse!
Holt euch das Album und überzeigt Euch selbst!
Anspieltipp: ALLES
Line-up Felidae:
Omer Lichtenstein (Gesang, Gitarre, Keyboard)
Tom Frazer (Gitarre)
Marco Crippa (Bass)
Mesut Gürsoy (Schlagzeug)
Tracklist "Baby Someday":
Barbaria
Still Burning
Indoor Trance
Baby Someday
Tesla And All That
No Right To Remain Silent
Between The Legs
Laying On The Sky
Like A Movie Star
She Ain’t Rock And Roll