"Geile Scheibe"
Artist: Edguy
Genre: Rock / Metal
VÖ: 14.07.2017
Label: Nuclear Blast
Geschrieben von Bibi
Ausgabe September 2017
Wie die Zeit vergeht, sieht man an den Bands, die einen schon seit der Jugend begleiten. Und wenn man dann hört, dass die Band, die einmal der Einstieg in den persönlichen Metal-Bereich war, 25 Jahre alt wird, dann merkt man – man wird alt. Vor genau diesen Meilenstein steht nun die sympathische Truppe rund um Tobias Sammet und feiert das Ereignis mit den Fans zusammen.
Neben einer “The Best Of The Best”-Tour, die im Herbst starten wird, erschien am 14. Juli 2017 das Doppel-CD/DVD-Package »Monuments«, auf dem nicht nur 22 handverlesene Höhepunkte der Bandgeschichte zu finden sind, sondern gleich fünf brandneue Nummern. Abgerundet wird die Kollektion durch das bislang unveröffentlichte ›Reborn In The Waste‹, das 1995 im Rahmen der Aufnahmen zu »Savage Poetry« entstanden ist.
Die 5 neuen Songs stehen gleich am Anfang der neuen Scheibe von Edguy, und als Opener hat man sich den schon vorab als Single veröffentlichten “Ravenblack” ausgesucht. Der Song entpuppt sich als eine Midtempo-Hymne, und der Refrain dazu fetzt unglaublich, zwar ganz schon mit poppigen Anleihen, aber er geht tief in die Gehörgänge, und bildet somit einen perfekten Einstand.
“Wrestle The Devil” kommt aber direkt rockiger ums Eck und könnte tatsächlich im Hardrock-Bereich angesiedelt werden. Und auch “Open Sesame” ist vom Tempo ähnlich. Beide Stücke rocken ungemein. Beim folgenden Song “Landmarks” fühlt man sich in ganz frühe Edguy-Zeiten versetzt und auch “The Mountaineer” kann überzeugen. Schade nur, dass es nur 5 neue Werke der beliebten Band gibt, davon hätte es gerne ein wenig mehr sein dürfen. Das ist allerdings Meckern auf hohen Niveau, denn die neuen Sachen von Edguy gehen unglaublich gut ins Ohr, und in die Gliedmaßen. Knackige Riffs, wunderbar melodische Melodien und die unglaubliche Stimme des Herrn Sammet sind eben immer eine verdammt gute Kombination.
Nach den neuen Stücken geht es einmal quer durch 25 Jahre Bandgeschichte, über die man eigentlich nicht reden muss, sondern sich einfach nur zurücklehnen kann und einfach nur genießen und an die gute alte Zeit denken.
Mit 28 Songs und DVD ist diese Veröffentlichung eine der wohl umfangreichsten der Band, die auch zeigt, das Edguy alles richtig gemacht haben in ihrer Musikkarriere. Greift zu, hier könnt Ihr nichts falsch machen, sondern Euren CD-Schrein mit einer Klasse Scheibe bereichern.
Tracklist:
1. Ravenblack 5:08
2. Wrestle The Devil 4:00
3. Open Sesame 5:00
4. Landmarks 4:34
5. The Mountaineer 3:57
6. 929 3:47
7. Defenders Of The Crown 5:42
8. Save Me 3:46
9. The Piper Never Dies 10:09
10. Lavatory Love Machine 4:23
11. King Of Fools 4:20
12. Superheroes 3:19
13. Love Tyger 4:27
14. Ministry Of Saints 5:03
15. Tears Of A Mandrake
16. Mysteria 5:46
17. Vain Glory Opera 6:09
18. Rock Of Cashel 6:18
19. Judas At The Opera
20. Holy Water 4:13
21. Spooks In The Attic 4:03
22. Babylon 6:13
23. The Eternal Wayfarer 8:49
24. Out Of Control 5:05
25. Land Of The Miracle 6:33
26. Key To My Fate 4:33
27. Space Police 6:03
28. Reborn In The Waste 4:19
Ein kleiner Rückblick:
Mit »Theater Of Salvation« schaffen EDGUY 1999 den Sprung in die deutschen Albumcharts und gewinnen auf einer Europatournee mit HAMMERFALL viele neue Anhänger. Weil Tobias Sammet an seiner ersten AVANTASIA-Veröffentlichung bastelt, schieben EDGUY eine Neueinspielung von »The Savage Poetry« nach, ehe 2001 mit dem bahnbrechenden »Mandrake« ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter genommen wird. Als Headliner reist der Fünfer um den Globus, tritt in Japan, Brasilien, Mexiko den USA oder Australien auf und kann langsam der Schublade mit dem Aufkleber „hoffnungsvoller Nachwuchs“ entkommen. Dass mit dem Erfolg auch die Zahl der Neider steigt, die sich vor allem an den lockeren Bühnensprüchen und verrückten Outfits des Vorturners Sammet abarbeiten, lässt diesen reichlich unbeeindruckt. „Bon Scott, Blackie Lawless oder Dee Snider waren meine Idole, so wollte ich mal sein – keinen Chef haben, der dich morgens bei der Arbeit zusammenscheißt, sondern einfach Rock’n’Roll machen, auf die Bühne gehen, die Leute unterhalten und tun, worauf du Bock hast. Und plötzlich muss ich mich mit Leuten auseinandersetzen, die am liebsten einen Dresscode für Heavy-Metal-Konzerte einführen würden. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Für mich stehen Rock’n’Roll und Metal für Freiheit. Man muss nicht um jeden Preis anecken, sollte sich aber auch nicht davor scheuen.“
Line-Up:
Tobias Sammet | Vocals
Jens Ludwig | Guitar
Dirk Sauer | Guitar
Tobias Exxel | Bass
Felix Bohnke | Drums
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