"Eine interessante Reise durch die menschliche Psyche"
Artist: Aphyxion
Genre: Melodic Death Metal Core
VÖ: 10.5.19
Label: Prime Collective
Geschrieben von Luna ^v^
Ausgabe September 2019
Aphyxion gibt es in Dänemark schon seit gut 13 Jahren, doch seit sie 2011 den Wacken Metal Battle für sich entscheiden konnten, gab es einen Wendepunkt, was die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Band betraf. Stilistisch sind sie sich aber treu geblieben, was ich jedoch, mangels Kenntnis der alten Stücke, nicht bestätigen kann. So würzen sie ihren Melodic Death Metal mit einer ordentlichen Prise Metalcore und grölen auch im dritten Longplayer gekonnt in das Mikro.
„Void“ gibt es seit dem 10. Mai im Laden eures Vertrauens und so zog ich mir auch die Scheibe rein.
„Fork Tongues“ kracht schon gleich ordentlich auf die Ohren und hämmert einem brutal ins Hirn. Ich gebe jedoch zu, dass ich den darauffolgenden Track „Sleepwalkers“ einerseits melodischer und andererseits auch textlich interessanter finde. So kommt er weitaus gefälliger bei mir an und auch das Growl ist passender in Kombination mit dem Klargesang eingearbeitet. Den Refrain kann man ad hoc mitsingen und er scheint schon fast poppig zu sein. Auch das Herunterkühlen bevor es wieder rasant weitergeht, ist stimmig.
Brachial dröhnt dann wieder „Restless Nights“ aus den Boxen und die 5 Dänen kloppen mehr als melodisch ihre Instrumente. Abwechselnd in einem guten Mix zwischen rasanten Knüppelparts und einer soften Melodie kommen Musiker auch flugs zum nächsten Track „Crown Of Thorns“. Hier wird sogar genre-untypisch ein flotter Rap vergegrowlt. Nicht, dass es jetzt jemanden vergrowlt (haha, das Wortspiel mußte sein), aber es ist meiner Meinung nach, eine gelungene Innovation. Man schaut auch mal nach anderen Musikrichtungen und verquickt es zu einem neuen Konstrukt. (und so ein ganz kleines bisserl Bonjovi kommt auch raus, erratet ihr, was ich meine?)
Woran erinnert mich verflixt noch einmal „Happy Apathetic“? Die Melodie ist greifbar bekannt, aber flutscht immer wieder davon. Vielleicht können unsere Leser helfen, welcher Song hier aufgegriffen und neu interpretiert wird?
„A Gap Of Sky“ greift einen Wunsch von uns allen auf. Wir wollen leben und nicht überleben und wünschen uns zwischen unseren nächtlichen Alpträumen das Stückchen Himmel. Eine kleine Botschaft mit einer Megawirkung. Was ist das für eine Welt in der wir leben und die wir hinterlassen werden, wenn wir unseren Himmel erreichen?
Und damit kommen wir mehr oder weniger zu dem Punkt, an dem ich sämtliche Interpretationen der Texte euch überlasse. Für mich ist dieses Album eine interessante Reise durch die menschliche Psyche, die mit guten Sounds unterlegt werden. Eine Reise, die mit Schlaflosen Nächten, Sehnsüchten und Träumen beginnt und doch… in der Leere „Void“ endet. Und die ist… meditativ, spirituell.
Haut euch das Album in den Player und drückt „Start“. Glaubt aber keinesfalls, daß ihr sinnierend über das Leben und im Allgemeinen auf dem Sofa hocken bleiben könnt, wenn nicht der Kopf headbangt, dann auf jeden Fall der Fuß, der im Takt mitwippt.
Line-Up:
Jakob Jensen – Drums
Jesper Haas – Rhythm guitar
Michael Vaal – Vocals
Jais Jessen – Bass
Jonas Haagensen – Lead guitar
Trackliste:
1. Fork Tongued
2. Sleepwalkers
3. Restless Nights
4. Crown Of Thorns
5. Happily Apathetic
6. A Gap Of Sky
7. Sedate Myself
8. Pain
9. No Man Is An Island
10. Stronger In The End
11. Void