Veranstalter: Unlicht & Vodooma
Location: Pfarrheim St. Maria
Ort: Düsseldorf
Bands: Voodoma / Seelensturm / Sober Truth / Dystopera / Nightmission / Captain Bilk / Hömma
Geschrieben und erlebt von Bibi
Fotos: VnerV
Ausgabe November 2018
3 Jahre ist es nun mittlerweile her, dass wir auf dem Blood Moon zugegen waren, und wir schwelgen immer noch in liebevollen Erinnerungen, und waren immer etwas traurig, das es keine Nachfolgeveranstaltung gab. Doch mit dem Summer Moon Fest änderte sich das schlagartig. Nach dem Blood Moon wurde nun das Summer Moon ins Leben gerufen. Mit 7 Bands lockte man die zahlreichen Besucher in eine besondere Spielstätte. Rock im Pfarrheim, definitiv mal etwas anderes.
Den Anfang machten an diesem besonderen Abend die Düsseldorfer „Hömma“, die sich dem covern von Metal- und Rocksongs verschrieben haben. Und tatsächlich heizten die Männer dem Publikum richtig ein. Und das um diese frühe Uhrzeit! Respekt! Neben dem frühen Start-Zeitpunkt gab es noch ein weiteres Hindernis, denn die S-Bahn machte in Düsseldorf zicken, und somit wartete man lange auf den Mann, der für das Licht verantwortlich war. Doch großartig störte das keinen, nur die Voodoma-Männer wurden zunehmend nervöser, was gar nicht nötig gewesen wäre, denn auch ohne Lichteffekte war es ein klasse Auftritt von Hömma, und im Endeffekt zählt doch nur die Musik, egal, ob nun Licht oder nicht!
(Hömma@Summer Moon Fest 2018)
Als endlich der „Lichtmacher“ eintraf, stand auch schon die nächste Band auf der Bühne. Captain Bilk waren mit ihrem guten, alten Punk Rock sozusagen das schwarze Schaf unter den anderen Bands, aber durch Ihre Andersartigkeit punkteten sie auf jeden Fall. Schnell, laut und ziemlich abgefahren präsentierten sich Captain Bilk. Im ersten Moment war es etwas gewöhnungsbedürftig, von Metal / Rock auf Punk umzuschalten, aber wer sich darauf einließ, hatte definitiv seinen Spaß! Sehr geil waren die Verrenkungen und die Mimik des Sängers.
(Captain Bilk@Summer Moon Fest 2018)
Eine Band wechselte die nächste ab. Und so verdrängten Nightmission Ihre Vorgänger. Und hier traf man auf ziemlich gemischte Gefühle. Bei vielen kam die musikalische Darbietung nicht so gut an, und es verzogen sich immer mehr nach draußen zu rauchen und klönen. Dabei hat die Band gutes Potential, denn neben teilweise interessanteren Riffing und auch griffigen Hooklines, blieb die cleane Gesangsstimme von Thomas im Gedächtnis haften. Allerdings konnte die Band im Gesamtpaket leider nicht überzeugen.
(Nightmission@Summer Moon Fest 2018)
Dystopera waren dagegen eine ganz andere Liga. Schon alleine die zierliche Sängerin Lisa mit ihrer sexy rauchigen Stimme war eine Freude, und auch der Sound aus den Klimperkisten kam sehr geil rüber. Die Band erntete anerkennende Pfiffe und jede Menge Klatschsalven. So langsam wurde es auch immer voller in dem Pfarrheim, als ob die Menschen geahnt hätten, dass jetzt im Moment eine Band, auf der Bühne stand, die man nicht verpassen sollte. Unglaublich, dass die zierlichsten Mädels immer die kräftigsten Stimmen haben, und an der Bühnenfront wahre erst zu voller Blüte auflaufen. Zu dieser Kategorie gehört auf jeden Fall Lisa und begeisterte mit ihrer Bühnenpräsenz die Masse.
(Dystopera@Summer Moon Fest 2018)
Mit Sober Truth stand schon die fünfte Band auf der Bühne. Die Siegburger wren die einzigen, die nicht aus Düsseldorf kamen, und überzeugten durch einen guten Mix aus Metal, einzelnen Power Metal-Einlagen und einer Prise Thrash Metal. Zusammen ergab dies einen Sound, der sich definitiv hören lassen kann. Routiniert und motiviert ziehen die Männer Ihr Ding durch und kommen fast genauso gut wie Ihre Vorgänger an. Treibende Groove und gute Hooklines tun ihr übrigen dazu, die Menschen vor der Bühne zu begeistern und mit Applaus wurde die Band von der Bühne verabschiedet.
Wo war nur die Zeit geblieben? Mit Seelensturm enterte schon die vorletzte Band die Bühne. Wer auf Dark Gothik Metal steht, ist bei Seelensturm bestens aufgehoben. Als besonderes Highlight wurde Bei einigen Songs Frontmann Oliver durch Michael von Voodoma unterstützt. Auch Seelensturm räumten gut ab und erhielten den Beifall, der ihnen zustand. Der einzige Minuspunkt bei der Seelebsturm war, dass der Sound hier nicht besonders gut war, aber das hielt keinen ab, mitzusingen und mitzufeiern.
Als letzten Akt des Abends standen die Gastgeber Voodoma auf der Bühne. Und nun schien es kein Halten mehr zu geben, jeder wollte scheinbar ganz vorne stehen, um der beliebten Band so nahe wie möglich sein zu können. Und die Band enttäuschte in keinster Weise und lieferten ab. Als Überraschung fanden auch der ehemalige Bassist Tommy und die Sängerin Maike Platz auf der Bühne und man rockte zusammen die Bude. Brachten die Vorgänger das Pfarrheim schon teilweise mächtig in Wallung, schienen sich bei Voodoma die Balken zu biegen. Unglaublich, was da vor sich ging – so viele tanzende singende und klatschende Menschen. Die Düsseldorfer wurden in Ihrer Heimat gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Es war aber auch eine fantastische Show mit verdammt vielen Highlights. Das Sahnestückchen auf dem leckeren musikalischen Voodoma-Kuchen war dann zu später Stunde, als bei dem Song „Sandman“ tatsächlich der Sandman auf der Bühne stand. Was für ein fantastisches Ende einer unglaublichen Show.
Am Ende bleibt uns nur noch die Erinnerung an wunderbare Stunden mit vielen guten Bands, und der Wunsch, dass es auch nächstes Jahr ein so fettes Voodoma and Friends Fest geben wird.
Impressionen: